Bauanleitung

Wie wird aus einem Stück Holz ein Wobbler?

Schritt für Schritt erklärt

Da diese Bauanleitung sehr lang ist, habt ihr zwei Möglichkeiten euch diese anzuschauen...

Wenn euch nur einzelne Schritte interessieren, dann könnt ihr hier zu den einzelnen Bauschritten springen.

Ihr könnt aber auch gleich von oben anfangen und auch nach und nach alles durchlesen. Durch einen rechts unten erscheinenden Pfeil gelangt ihr wieder schnell nach oben.

1) Werkzeuge

  • verschiedene Sägen
    • Laubsäge
    • Fuchsschwanz
    • fein gezahnte Säge (evtl. Metallsäge)
  • verschieden grobe und feine Holzraspeln und -feilen (eine Rundfeile kann hilfreich sein)
  • grobes und feines Sandpapier
  • Schnitzmesser (Cuttermesser tuts auch)
  • kleine und große Zange
  • Beißzange
  • kleiner Schraubstock zum einspannen des Werkstücks ist vorteilhaft (es geht aber auch ohne)
  • Bohrer (elektrisch oder Handbohrer)
  • Holzbohrer Größe 1 - 1,5 - 2 - 2,5 - 5
  • Köderkarussell zum gleichmäßigen Aushärten des Schutzlacks (notwendig bei langsam aushärtenden Epoxid-Harzen)
  • Bandschleifer erleichtert die Arbeit
  • Dekupiersäge erleichtert ebenfalls die Arbeit beim Aussägen der Wobbler

2) Materialien

  • verschiedene Hölzer:
    • hartes und schweres Holz (Buche und Eiche) für sinkende Wobbler
    • weicheres und leichteres Holz (Fichte, Kiefer, Tanne und Pappel)
    • sehr weiches und sehr leichtes Holz (Balsa und Abachi)
    • weiches Holz lässt sich leichter bearbeiten, weshalb ich ausschließlich Abichi verwende
  • Schablonen und Anleitungen
  • Schraubösen in unterschiedlichen Längen (selber machen! Hier geht es zu meinem Video...)
  • Sprengringe (Innendurchmesser z.B. 4,7 mm - 3,9 mm)
  • Drillinge in verschiedenen Größen
  • Metalldraht (ich verwende meist 1 mm Edelstahldraht)
  • Aluminiumblech (1-2 mm), Messingblech (1-1,5 mm) und Polykarbonat-Kunststoff (1,5-3 mm) für die Schaufeln
  • zum Verkleben der Schraubösen und der Schaufeln ein Zwei-Komponenten-Kleber (UHU Plus Schnellfest oder ein 5-min-Epoxid-Harz)
  • Bleischrot zum beschweren/ausbleien des Wobblers
  • Bemalung:
    • Lackfarben, Hobbyfarben, Sprayfarben, ... (ich verwende ausschließlich den Decorlack von Marabu)
    • verschiedene Pinsel und Wattestäbchen für das Auftupfen der Augen
    • wasserfeste Stifte fein und dick (schwarz, rot, blau, grün, ...)
    • weiße Grundierung
    • Glitzer und Glitter (flüssig oder Pulver)
    • Folien (z.B. Alufolie)
    • 3D-Augen
    • und vieles mehr ... einfach ausprobieren
  • Schutzbehandlung:
    • weiße Grundierung
    • Leinöl-Terpentinmischung (1:1) zum imprägnieren
    • Epoxidharz als Schutzlack vor den scharfen Hechtzähnen
    • Firnis/Fußbodenlacke als Schutzlack

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3) Fertigen des Wobblerrohlings

Aufzeichnen des Wobblers auf das Holzstück. Dabei wird sowohl die Seite als auch der Wobblerrücken mit Hilfe der Schablonen aufgezeichnet. Will man mehrere Wobbler nebeneinander aus einem Stück heraussägen, muss man sich gut überlegen wie das Holz eingeteilt wird.

Im nächsten Schritt wird die Wobblerform grob ausgesägt.

Jetzt beginnt man den Rücken und den Bauch des Wobblers mit Feilen und evtl. Schnitzmesser in Form zu bringen. Zuerst kommt die grobe Feile zum Einsatz, danach schleift man mit einer feinen Feile noch ein bisschen nach.

Wenn Ihr eine Dekupiersäge oder Bandsäge habt, dann wird dieser Arbeitsschritt wesentlich erleichtert. Trotzdem sollte man nach dem Aussägen noch zu der Feile greifen und die Form exakt herausarbeiten.

Überprüfen, ob der Wobbler symmetrisch ist und mit der Schablone übereinstimmt.

Da durch das Schleifen des Wobblerrückens die Seitenaufzeichnung mit abgeraspelt wird, müsst ihr diese wieder aufzeichnen. Dann bringt ihr beide Seiten des Wobblers in Form.

Jetzt ist schon die grobe Form des Wobblers zu erkennen. Da der Wobbler natürlich nicht die eckigen Kanten behält, müssen diese noch abgerundet werden. Wie stark diese abgerundet werden ist von Wobbler zu Wobbler verschieden. Meistens ist der Bauch stärker abgeflacht als der Rücken.

Sind die Kanten abgerundet überprüft man ein weiteres Mal, ob der Wobbler symmetrisch ist. Gegebenenfalls feilt man manche Stellen noch etwas nach. Ist der Rohling dann soweit fertig wird er noch mit einem feinen Sandpapier abgeschliffen.

All diese Arbeiten vom "Holzklotz" bis zum fertigen Wobblerrohling lassen sich auch nur durch schnitzen bewerkstelligen. Dies erfordert allerdings gewisse Geschicklichkeit und Erfahrung. Daher würde ich Anfängern davon abraten.

4) Schutzbehandlung (Leinöl-Terpentin Methode)

Die Leinöl-Terpentin Methode ist eine von vielen Möglichkeiten den Wobbler gegen eventuell später eindringendes Wasser zu schützen. Zu dieser Methode muss ich sagen, dass ich mit der Zeit immer mehr davon abgekommen bin. Denn oft ist der Wobbler nach diesem Bad nicht ganz durchgetrocknet gewesen. Dadurch verfärbte mir später das restliche Leinöl und Terpentin die Farben des Wobblers. Und das sieht dann nicht mehr schön aus, wenn alle Farben leicht gelblich werden! Ich verzichte meist ganz auf solch eine Imprägnierung, da das Abachi-Holz sowieso kaum Wasser zieht. Bei anderen Hölzern (z.B. Fichte) ist es schon empfehlenswert.

 

Wenn ihr euch gegen diese Schutzbehandlung entscheidet, dann überspringt ihr diesen Arbeitsschritt einfach.

 

Ansonsten wird der Wobbler ca. 4-7 Tage in einem Leinöl-Terpentingemisch (1:1) gebadet. Dies ist nicht nur ein Schutz vor Wasser, sondern härtet auch die äußere Schicht des Holzes. Nach dem "Bad" lässt man den Wobbler gut durchtrocknen, bis er wieder nahezu seine helle Holzfarbe hat.

5) Fertigung der Schaufel

Während der Wobblerrohling "badet" und trocknet wird die Schaufel gefertigt.

Je nach Modell wird die Schaufel aus Aluminiumblech, Messingblech oder Polykarbonat-Kunststoff gefertigt. Aluminium ist meiner Meinung nach am geeignetsten, da es nicht zu schwer, robust, leicht zu biegen und zu bearbeiten ist.

Als erstes wird die Schaufel mit einem wasserfesten Stift auf das Aluminium aufgezeichnet und anschließend grob ausgesägt, mit einer feinen Feile in Form gebracht und die Kanten mit Sandpapier entgratet und abrundet.

 

Wenn ihr eine Dekupiersäge besitzt, dann könnt ihr die Schaufel natürlich auch direkt aussägen.

Bei manchen Wobblern ist die Schnuröse an der Schaufel angebracht. Dazu werden 2 Löcher gebohrt, die Drahtöse durchgesteckt, die Enden unter der Schaufel umgelegt und mit Kleber verklebt.

Solch eine Schaufel empfiehlt sich, nicht nur in einem Schlitz im Wobbler zu verkleben, sondern mit Schrauben am Wobbler fest zu verschrauben, da solch eine Schaufel deutlich mehr belastet wird!

6) Löcher bohren und Schaufelschlitz sägen

Ist der Wobblerrohling vom Leinöl-Terpentin-Bad trocken, dann werden die Bleilöcher und die Löcher für die Schraubösen gebohrt. Zuerst zeichnet man die zu bohrenden Löcher an und stupft diese mit einem Vorkörner leicht an.

Wenn man keine Anleitung hat und noch nicht weiß, wo das Blei angebracht werden muss, dann werden nur die Löcher für die Schraubösen gebohrt. In diesem Fall werden aber alle Löcher gebohrt, da nach Anleitung gebaut wird.

Für die Löcher der Schraubösen verwende ich in der Regel ein Bohrer von 2,5 mm. Der Bohrer sollte max. 0,5 mm kleiner als die Schraube sein, dies gilt für alle Schrauben. Die Schrauben sollten sich ganz locker eindrehen bzw. fast einstecken lassen. Zuerst werden mit diesem kleinen Bohrer alle Löcher vorgebohrt und dann z.B. mit einem 5 mm Bohrer die Löcher für das Blei nachgebohrt. Besonders bei schmalen Stellen (Kopföse) muss sehr sorgfältig gearbeitet werden. Das Loch für die Kopföse wird meist leicht schräg gebohrt. Sind alle Löcher fertig, kann man noch mit einem Schleifbohrer eine leichte Vertiefung bohren, damit die Schraubösen später besser halten (Kleberpfropf).

 

Ist der Wobblerkörper sehr niedrig, wodurch die nur kurzen Schraubösen fast keinen Halt hätten, dann wird komplett durchgebohrt, eine Drahtöse durchgesteckt und beide Draht-Enden "umgenietet". Das hält bombenfest!

Als nächstes wird der Schlitz für die Schaufel gesägt, wenn diese nicht mit Schrauben am Wobbler befestigt wird. Als erstes wird der Schnitt angezeichnet, mit einer feinen Säge vorgesägt und durch eine gröbere Säge verbreitert. Anschließend wird mit einem feinen Sandpapier noch etwas nachgeschliffen. Zum Schluss der Test, ob die Schaufel passt.

WICHTIG! Hierbei muss sehr genau gearbeitet werden, da die Schaufel den Lauf des Wobblers maßgeblich beeinflusst. Dabei gelten folgende Regeln:

 

● Eine kurze, breite Schaufel ergibt einen flachen, stabilen Lauf mit großen Ausschlägen. Eine lange, schmale Schaufel ergibt das Gegenteil:

    ⇒ kurze Ausschläge, die Tendenz umzukippen und ein Streben zur Tiefe.
● Eine schwere Schaufel führt zu einem tieferen und stabileren Lauf.
● Je weiter hinten eine Schaufel angebracht wird, desto geringer fallen die Bewegungen aus.
● Eine Wölbung der Schaufel stabilisiert den Lauf und erhöht die Frequenz der Bewegungen.
● Je senkrechter die Schaufel gestellt wird, desto flacher wird der Lauf und desto ausladender werden die Bewegungen.

7) Bebleiung MIT ANLEITUNG

Wenn man diesen Wobbler schon öfters gebaut hat oder eine genaue Bauanleitung hat, dann kann der Wobbler jetzt bebleit werden. Dazu wird das nötige Bleischrot in die Löcher gelegt und mit einem Nagel und Hammer durch vorsichtiges Hämmern in das Loch eingedrückt.

Auch die Tiefe des Bleis beeinflusst den Lauf des Wobblers!

Gerade wenn man mehrere Wobbler auf einmal baut, dann kann man auch alternativ das Blei einschmelzen und in die Löcher gießen. Dies geht dann einfach schneller und man kann anstelle von den recht teuren Bleikugeln z.B. auch Dachdecker- oder Schrottblei verwenden.

Weis man noch nicht an welche Stelle wie viel Blei angebracht werden soll, dann überspringt ihr diesen Schritt einfach und der Wobbler wird erst etwas später mit Blei versehen.

Auch mit einer Anleitung empfiehlt es sich, das Blei erst später nach dem ersten Lauftest anzubringen. Denn jeder Wobbler verhält sich anders. Schließlich ist das Wobblerbauen Handarbeit und das verwendete Holz ist nicht immer 100% gleich.

8) Schaufel anbringen und verkleben

Jetzt kann die Schaufel in den Schlitz verklebt werden. Dazu mischt man den Binder und den Härter des UHU Plus Schnellfest (oder das Harz und den Härter eines 5min Epoxid-Harzes) und klebt die Schaufel ein. An dieser Stelle werden auch die Schaufeln, welche mit Schrauben befestigt werden verschraubt und verklebt.

 

Mit dem übrigen Kleber kann man die Bleilöcher zuschmieren. Oder schon die Schraubösen einkleben (nächster Schritt).

Überstehender Kleber ist kein Problem, denn dieser kann, wenn er durchgetrocknet ist, mit einer Feile abgeschleiffen werden. Auf dem aufgerauten Kleber heben im Übrigen später auch die Farben bzw. die Grundierung besser.

 

Restliche Unebenheiten, Löcher oder Ritzen werden mit einem Holzspachtel verspachtelt.

9) Ösen anbringen und verkleben

Am besten hält man die Ösen mit einer kleinen Zange fest und schmiert das Gewinde mit dem Kleber ein. Dann werden die Ösen durch langsames drehen befestigt (NICHT einstecken).

10) Weiße Farbgrundierung

Wenn man will, dann kann man die Schaufel abkleben, damit diese nicht unnötig beschmiert wird.

Solch eine Grundierung ist zum einen ein (weiterer) Schutz des Wobblers, aber in erster Linie ein guter, glatter und neutralen Grund für die Bemalung mit Farben. Durch einen weißen Untergrund kommen die aufgetragenen Farben und Effekte meist viel besser zur Geltung als ohne eine Grundierung.

 

Es kann sein, dass der Wobbler nach der ersten Grundierung immer noch leicht "rau" ist oder dass kleine Holzfasern abstehen. Damit die Oberfläche trotzdem schön glatt wird, muss man die rauen Stellen mit einem feinen Sandpapier abschleifen und den Wobbler anschließend nochmal mit einer zweiten Schicht Grundierung einpinseln.

11) Test in der Badewanne und Bebleiung OHNE ANLEITUNG

Hatte man für den Wobbler keine Anleitung, weil man dieses Modell vielleicht das erste Mal baut, dann weis man einfach nicht sicher, wo das Blei angebracht werden muss. Dann muss man den Wobbler einfach in der Badewanne testen. Da der Wobbler bereits grundiert ist und damit einen ersten Schutz bekommen hat, ist das also kein Problem.

Hierbei befestigt man an der vermuteten Stelle mit einem Gummi das Blei und verändert solange die Menge und die Stelle, bis man mit dem Lauf zufrieden ist.

 

Die Bebleiung ist das Wichtigste! Die perfekte Menge und Stelle beeinflussen die Laufeigenschaften maßgeblich. Das Blei Verändert nicht nur den Lauf des Wobblers (siehe Eigenschaften des Bleis), sondern mit der richtigen Beschwerung werden zudem die Wurfeigenschaften, Sinkverhalten oder Tiefgang beeinflusst. Deshalb muss die Bleimenge und die Platzierung immer sehr genau und sorgfältig ausprobiert werden!

 

Dabei gelten folgende Regeln:

● Je stärker der Auftrieb des Wobblers ist, desto leichter kann man den Lauf verändern.
● Je weiter vorn die Beschwerung liegt, desto tiefer und stabiler wird der Lauf.
● Je weiter hinten das Gewicht, desto flacher und instabiler wird der Lauf. Gleichzeitig verbessern sich die Wurfeigenschaften.
● Je weiter oben am Rücken das Blei angebracht wird, desto langsamer werden die Bewegungen und stärker die Tendenz zum Umkippen.
● Je weiter unten, zum Bauch hindas Blei angebracht wird, desto schneller, kürzer und stabiler werden die Bewegungen.

 

Hat man die perfekte Stelle herausgefunden, dann werden die Löcher gebohrt, das Blei eingegossen, das Loch verspachtelt und wieder mit der weißen Grundierung übergemalt.

12) Bemalung

Ich habe mich dazu entschieden, dieses Thema auf einer eigenen Unterseite mit vielen Tipps, Techniken, Materialen, Tricks, Ideen, ... zu verlegen,

da dies hier in der Bauanleitung den Rahmen sprengen würde ;)

Diese Unterseite möchte ich wie bei meinen Schablonen auch, nach und nach ergänzen.

Hier gelangt ihr zu der Unterseite Gestaltung der Wobbler ...


13) Schutzlack / Epoxidharz aufbringen

Nach dem Bemalen muss der Wobbler mit mehreren Schichten Schutzlack (Epoxidharz) beschichtet werden. Eine Beschichtung mit Epoxidharz macht den Wobbler nicht nur sicher vor den scharfen Hechtzähnen, sondern schützt ihn auch vor dem Wasser und gibt ihm sein strahlendes Äußeres. Will man Wobbler bauen, die nicht nur gut aussehen, sondern auch langlebig sind, wird man an einer Epoxidharzbeschichtung nicht vorbei kommen.

 

Anfänglich habe ich ein 5 Minuten Epoxidharz verwendet. Damit kann man den Wobbler zum Trocknen noch in der Hand drehen. Aber Epoxidharze mit einer Trockenzeit von ca. 24 Stunden haben eine viel höhere Qualität. Auch wenn hier der Aufwand viel größer ist ... es lohnt sich! Es ist ärgerlich, wenn man sich einen schönen Wobbler durch das Finish versaut!

 

Damit das relativ flüssige Epoxidharz nicht von dem Wobbler tropft und sich keine hässlichen Nasen bilden, sollte man sich früher oder später ein Köderkarussell bauen.

Ich verwende das Harz 601 mit dem etwas schnellerem Härter 630 von bootsservice-behnke. Dieses Harz härtet klar aus, hat eine glänzende Oberfläche und wird eigentlich zum Lackieren von Booten verwendet. Somit ist es extrem Wasserbeständig.

 

Das fertig gemischte und gut verrührte Epoxidharz lässt man kurz stehen, damit möglichst alle Luftblasen verschwinden. Dann beginnt man mit der ersten Schicht. Ganz wichtig dabei ist, dass immer dünn aufgetragen wird. Auf die noch nicht ganz getrocknete Schicht kommen eine zweite und evtl. noch eine dritte Schicht aufgetragen werden.

14) Lauftest in der Badewanne

Wenn man einfach nicht warten kann, bis der neue Wobbler das erste Mal zum Einsatz kommt, dann kann man ihn auch schon vorher testen. Und zwar bietet sich da die Badewanne an. Natürlich ist das immer nur eine relativ kurze Teststrecke und für viele Wobbler einfach zu kurz. Auch sieht man nicht, wie sich der Wobbler im Wurf verhält. Wie man sieht kommt der "Badewannentest" nie an den ersten Test unter realen Bedingungen heran. Trotzdem lässt sich der Lauf des Wobblers ein bisschen testen und gegebenfalls noch verändern. Dazu im nächsten Kapitel Korrekturmöglichkeiten weiterlesen.

15) Korrekturmöglichkeiten

Endlich ist der Wobbler fertig und kommt das erst mal an die Angel. Beim Einholen dann die Ernüchterung... der Wobbler läuft einfach gar nicht wie er sollte!

Keine Angst, denn das ist meistens der Fall. Denn nur ganz kleine Veränderungen können viel bewirken. Man kann am fertigen Wobbler noch an einigen Parametern etwas verändern.

Zuerst aber die drei Grundlegenden Eigenschaften, die den Lauf des Wobblers maßgeblich beeinflussen:

 

Eigenschaften des Bleis:

● Je stärker der Auftrieb des Wobblers ist, desto leichter kann man den Lauf verändern.
● Je weiter vorn die Beschwerung liegt, desto tiefer und stabiler wird der Lauf.
● Je weiter hinten das Gewicht, desto flacher und instabiler wird der Lauf. Gleichzeitig verbessern sich die Wurfeigenschaften.
● Je weiter oben am Rücken das Blei angebracht wird, desto langsamer werden die Bewegungen und stärker die Tendenz zum Umkippen.
● Je weiter unten, zum Bauch hin, desto schneller, kürzer und stabiler werden die Bewegungen.

 

Eigenschaften der Schaufel:

● Eine kurze, breite Schaufel ergibt einen flachen, stabilen Lauf mit großen Ausschlägen. Eine lange, schmale Schaufel ergibt das Gegenteil:

    ⇒ kurze Ausschläge, die Tendenz umzukippen und ein Streben zur Tiefe:

Eigenschaften der Schaufel

● Eine schwere Schaufel führt zu einem tieferen und stabileren Lauf.
● Je weiter hinten eine Schaufel angebracht wird, desto geringer fallen die Bewegungen aus.
● Eine Wölbung der Schaufel stabilisiert den Lauf und erhöht die Frequenz der Bewegungen.
● Je senkrechter die Schaufel gestellt wird, desto flacher wird der Lauf und desto ausladender werden die Bewegungen.

 

Eigenschaften der Kopföse/Schnuröse:

● Je höher die Öse nach oben gebogen wird, desto kürzer und gerader werden die Ausschläge und je weiter die Öse hinuntergebogen wurde, desto stärker werden die seitlichen Auschläge und der Lauf wird lebhafter

Die Bebleiung ist das Wichtigste! Die perfekte Menge und Stelle beeinflussen die Laufeigenschaften maßgeblich. Das Blei verändert nicht nur den Lauf des Wobblers (siehe Eigenschaften des Bleis), sondern mit der richtigen Beschwerung werden zudem die Wurfeigenschaften, Sinkverhalten oder Tiefgang beeinflusst.

Jetzt ist der Wobbler aber schon fertig und eine anschließende Korrektur des Bleis ist mit großem Aufwand verbunden und sollte deshalb auch nur gemacht werden, wenn es wirklich nötig ist!

 

Ein fehlerhaften Lauf kann man meistens auf andere Weise recht einfach korrigieren ...

 

Aber Achtung! Schon sehr kleine Veränderungen bringen einen großen Effekt. Biege daher stehts nur wenige Millimeter und überprüfe dann wieder den Lauf im Wasser.

 

Wobbler zeiht nach rechts

⇒ Kopföse nach lniks biegen...

⇒ Schaufel wie folgt verbiegen...

⇒ Wenn sich die Schaufel nicht biegen lässt: An der Seite, in die Richtung wo der Wobbler zieht, mit der Feile etwas von der Schaufel abnehmen. In diesem Fall also auf der rechten Seite.

 

Wobbler macht nur kleine Bewegungen, läuft fast gerade aus oder zu tief

⇒ Öse nach unten biegen...

⇒ Schaufel nach unten biegen...

Wobbler zeiht nach links

⇒ Kopföse nach rechts biegen...

⇒ Schaufel wie folgt verbiegen...

⇒ Wenn sich die Schaufel nicht biegen lässt: An der Seite, in die Richtung wo der Wobbler zieht, mit der Feile etwas von der Schaufel abnehmen. In diesem Fall also auf der linken Seite.

 

Wobbler macht zu große Bewegungen, läuft zu lebhaft oder zu flach

⇒ Öse nach oben biegen...

⇒ Schaufel nach oben biegen...


Wobbler dreht sich um seine eigene Achse...

⇒ Schaufel ist zu steil oder zu flach. Deshalb nach oben oder nach unten biegen. Einfach ausprobieren...

Hilft dies nicht, dann wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wenig Blei verwendet oder dies zu hoch im Rücken des Wobblers angebracht.